Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als ich meinen letzten Handyvertrag abgeschlossen habe.
Die Freude über das neue Smartphone war groß – doch kaum hatte ich den Vertrag unterschrieben, hielt ich auch schon eine völlig neue, willkürliche Handynummer in der Hand. Sie war weder schön zu merken noch hatte sie irgendeine persönliche Bedeutung.
Eine Abfolge wie 0157 839 47 26 sagt mir einfach nichts – und das, obwohl ich mit Zahlen eigentlich gut umgehen kann. Ich wollte etwas anderes: eine Nummer, die im Kopf bleibt, die vielleicht mein Geburtsjahr enthält oder eine Ziffernfolge, die man auch nachts um drei ohne nachzudenken herunterleiern kann.
Genau hier kommt die Wunschrufnummer ins Spiel – und das ist in Deutschland ein spannendes Thema, das je nach Anbieter ganz unterschiedlich gehandhabt wird.
Der Reiz einer persönlichen Handynummer
Vielleicht klingt es ein wenig nostalgisch, aber ich finde, eine Handynummer ist mehr als nur ein Mittel zum Zweck. Früher, als man noch Festnetztelefone hatte, gab es Familien, die stolz auf ihre „schöne“ Nummer waren. Die wurde dann bei jedem Umzug mitgenommen, wie ein guter alter Bekannter.
Heute, im Mobilfunkzeitalter, ist es ähnlich – nur dass es deutlich komplizierter geworden ist, sich eine bestimmte Nummer zu sichern.
Viele Mobilfunkanbieter verteilen Nummern nach einem festgelegten Algorithmus. Wer Pech hat, bekommt etwas kryptisches wie 0176 94 83 27 51. Klar, technisch funktioniert das genauso gut wie jede andere Nummer. Aber für mich hat eine gut merkbare Rufnummer durchaus praktischen Wert: Sie ist leichter zu kommunizieren, wirkt professioneller und spart mir jedes Mal die Sucherei im Handy, wenn mich jemand nach meiner Nummer fragt.
Die Realität in Deutschland: Wunschdenken vs. Wirklichkeit
In Deutschland ist es leider so, dass freie Auswahl einer Handynummer nicht selbstverständlich ist. Viele Anbieter lassen ihre Kunden überhaupt nicht mitreden – man bekommt einfach, was gerade frei ist.
Und wenn doch, dann ist das oft mit zusätzlichen Kosten verbunden. Besonders eingängige Nummern – etwa mit fünf gleichen Ziffern am Ende oder einer aufsteigenden Folge wie 12345 – sind in der Regel längst vergeben oder werden als sogenannte VIP-Nummern oder Goldnummern teuer verkauft.
Ich habe in den letzten Jahren bei verschiedenen Providern angefragt und recherchiert, welche Möglichkeiten es gibt – und dabei festgestellt, dass sich der Markt ziemlich in zwei Lager teilt:
Die einen lassen gar keine Auswahl zu, die anderen nur gegen Aufpreis, und dann gibt es eine kleine, feine Gruppe, die es kostenlos erlaubt.

Meine Recherchereise: Was die großen Anbieter wirklich bieten
Telekom – der Klassiker mit Hotline-Option
Bei der Telekom war ich überrascht: Online konnte ich keine Wunschrufnummer auswählen, aber über die MeinMagenta-App, per WhatsApp oder ganz klassisch über die Hotline ging es.
Allerdings nur, wenn man bereit ist, einen Aufpreis zu zahlen – und nur für Vertragskunden. Prepaid-Nutzer schauen hier in die Röhre.
Ich hatte damals kurz überlegt, dort zu verlängern, einfach weil der Kundenservice sehr direkt ist. Am Ende habe ich es gelassen, weil die Wunschkombination, die ich wollte (eine Mischung aus Geburtsjahr und Lieblingszahl), schon vergeben war.
Vodafone – nur im Laden und mit klarer Ansage
Vodafone hat mich etwas überrascht – hier bekommt man eine Wunschrufnummer nur vor Ort im Shop, nicht online.
Der Preis: 20 € einmalig, die direkt auf der ersten Rechnung auftauchen. Für eine einfache Änderung ohne spezielle Wünsche sind es immerhin noch 15 €.
Das kann sinnvoll sein, wenn man zum Beispiel seine alte Nummer wegen Spam-Anrufen aufgeben will, aber gleichzeitig nicht völlig ins Zahlenchaos stürzen möchte.
Ich habe in einem Vodafone-Shop einmal eine Verkäuferin erlebt, die mir begeistert eine Liste mit „besonders gefragten“ Kombinationen gezeigt hat – von „007“ bis zu „2025“ war alles dabei. Natürlich waren die meisten schon weg, aber allein diese Beratung war ein Erlebnis.
O₂ – nur Businesskunden dürfen ran
Bei O₂ ist die Sache klar: Privatkunden bekommen keine freie Auswahl. Nur Businesskunden können bei Vertragsabschluss eine bestimmte Ziffernfolge auswählen.
Ich selbst bin kein Geschäftskunde bei O₂, habe aber mit einem befreundeten IT-Dienstleister gesprochen, der dort Business-Tarife nutzt – er konnte sich tatsächlich eine Nummer mit „4711“ sichern, weil das seine Lieblingszahl ist.
Drillisch-Marken – eine kleine Überraschung
Die vielen Drillisch-Marken wie winSIM, PremiumSIM, sim.de, smartmobil.de oder handyvertrag.de erlauben es wieder, im Bestellprozess vier Wunschziffern anzugeben.
Das System sucht dann eine freie Nummer, die diese Ziffern enthält. Klingt toll, aber die Treffer sind oft eher unspektakulär. Trotzdem: Für knapp 20 € ist das eine machbare Lösung, wenn man zumindest ein bisschen Einfluss haben möchte.
Congstar – Goldnummern gegen Aufpreis
Bei Congstar hat man zwei Optionen:
- eine kostenlose Auswahl aus vier vorgegebenen Vorschlägen
- oder eine Goldnummer für 15 €, die man frei wählen kann.
Ich habe das vor einigen Jahren ausprobiert, als ich einen Vertrag für ein Familienmitglied abgeschlossen habe. Wir haben fast 30 Minuten im Congstar-Bestelltool herumprobiert, bis wir eine Nummer gefunden haben, die sowohl leicht zu merken war als auch noch verfügbar.
Freenet FUNK und Freenet FLEX – erfreulich unkompliziert
Diese beiden Tarife waren für mich die angenehmste Überraschung: Bei Freenet FUNK konnte ich im Bestellprozess direkt bis zu fünf Wunschziffern eingeben und aus mehreren Vorschlägen wählen – und das kostenlos.
Auch Freenet FLEX hat ein ähnliches System, bei dem man Vorschläge bekommt und daraus auswählen kann.
Ich habe dort eine Nummer mit meinem Geburtsjahr am Ende gefunden, die bis heute mein Favorit ist.
Online-Plattformen und Tipps für die Suche
Wer sich informieren oder gezielt auf Angebote achten möchte, dem empfehle ich regelmäßig einen Blick auf:
- Handyhase.de – gute Übersichten zu Tarifen und manchmal auch Infos zur Wunschrufnummern-Option
- MediaMarkt und Saturn – vor allem bei Aktionen mit Super-Select-Tarifen
- Amazon – bei Bundle-Angeboten mit SIM-Karte
- Cyberport – oft spannende Handy-mit-Vertrag-Deals
- Preisboerse24 oder Verivox – manchmal gibt es dort Sonderaktionen, bei denen die Wunschrufnummer gratis ist
Jahrelange Erfahrung in der Nummernsuche
Nach all den Gesprächen, Bestellprozessen und der einen oder anderen Enttäuschung habe ich für mich ein paar Grundregeln aufgestellt:
- Frühzeitig entscheiden – am besten schon vor Vertragsabschluss klären, ob der Anbieter Wunschrufnummern erlaubt.
- Kreativ sein – beliebte Kombinationen sind schnell weg, ungewöhnliche aber merkbare Muster haben oft mehr Chancen.
- Kosten gegen Nutzen abwägen – manchmal lohnt sich der Aufpreis, manchmal nicht.
- Nicht zu sehr festbeißen – eine „fast perfekte“ Nummer ist oft genauso praktisch wie die Traumkombination.

Zum Schluss, nach all den Gesprächen mit Kundenservices, dem Durchstöbern unzähliger Tarifwelten und dem Testen diverser Wunschrufnummern-Optionen, habe ich für mich eines festgestellt: Die richtige Handynummer ist mehr als nur eine Zahlenkombination. Sie ist wie ein kleiner, unsichtbarer Schlüssel, der mich im Alltag begleitet – sei es beim spontanen Anruf eines Freundes, beim Erhalt einer wichtigen geschäftlichen Nachricht oder wenn ich mich irgendwo schnell identifizieren muss.
Natürlich ist es in Deutschland nicht immer einfach, genau die Nummer zu bekommen, die man sich vorstellt. Manche Anbieter wie Telekom, Vodafone oder die Marken unter Drillisch machen es möglich, wenn auch oft mit einem kleinen Aufpreis. Andere wie freenet FUNK oder freenet FLEX überraschen mit unkomplizierten, teils kostenlosen Lösungen. Und wer Lust hat, stöbert einfach mal auf Plattformen wie ebay.de nach VIP-Nummern – auch wenn man hier immer doppelt hinschauen sollte, um unseriöse Angebote zu vermeiden.
Mein persönlicher Tipp: Wer sich ohnehin einen neuen Tarif sucht, kann gleich auf Vergleichs- und Angebotsportale wie handyhase.de, Verivox.de, Check24.de oder die Aktionsseiten von MediaMarkt und Saturn schauen. Dort findet man nicht nur gute Preise, sondern oft auch die Option, direkt im Bestellprozess eine Wunschrufnummer zu wählen.
Letztlich lohnt sich der Aufwand vor allem dann, wenn man viel Wert auf eine einprägsame Kombination legt – sei es das eigene Geburtsdatum, eine Glückszahl oder einfach eine leicht merkbare Ziffernfolge. Denn einmal gefunden und eingerichtet, bleibt diese Nummer oft viele Jahre, unabhängig davon, welchen Anbieter oder Tarif man wählt. Für mich ist es jedenfalls jedes Mal ein kleines bisschen Freude, wenn jemand sagt: „Oh, deine Nummer kann ich mir ja richtig gut merken.“ Und genau dafür hat sich die ganze Mühe am Ende gelohnt.