Es war auf dem MWC 2025 in Barcelona, als ich das erste Mal die HMD Amped Buds in der Hand hielt. Eigentlich war ich dort, um die neuesten Smartphones und faltbaren Displays zu begutachten, aber als ich am Stand von HMD vorbeiging, fielen mir sofort diese kleinen, futuristisch aussehenden Ohrhörer ins Auge.
Nicht nur das Design war anders – diese „Antennen“, die sich wie winzige Flügel um die Ohrhörer drehen, hatten etwas Spielerisches und zugleich Funktionales. Dazu die Aussage der HMD-Mitarbeiterin: „Das ist nicht nur ein True-Wireless-Headset, sondern auch eine Powerbank.“ Spätestens da war mein Interesse geweckt.
Ich muss zugeben, ich bin jemand, der im Alltag immer mehrere Geräte mit sich herumträgt – Smartphone, kabellose Kopfhörer, manchmal eine Smartwatch – und oft stehe ich irgendwo im Bahnhof oder im Zug und merke, dass der Akkustand bedrohlich sinkt. Die Vorstellung, dass meine Kopfhörerbox gleichzeitig mein Handy retten könnte, klang fast zu schön, um wahr zu sein.
Design und Tragekomfort – die Sache mit den „Antennen“
Die Amped Buds sind in drei Farben erhältlich: Schwarz, Pink und ein sanftes Aqua-Türkis. Ich habe mich für die schwarze Version entschieden – schlicht, unauffällig, aber dennoch elegant. Die Oberfläche der Ladebox ist matt, was Fingerabdrücke deutlich reduziert.
Das erste, was jedem auffällt, sind die beiden „Antennen“, die eigentlich flexible, drehbare Bügel sind. Sie lassen sich um die Ohrhörer schwenken und individuell anpassen, sodass sie sich besser ins Ohr schmiegen. Ich war zunächst skeptisch, ob diese Konstruktion im Alltag nicht stören würde. Aber nach einer Woche täglicher Nutzung kann ich sagen: Sie helfen tatsächlich, die Buds stabil im Ohr zu halten, gerade beim Joggen oder wenn man sich viel bewegt.
Das Gewicht der einzelnen Buds ist minimal höher als bei manchen Konkurrenzmodellen, was an der robusteren Bauweise liegt. Trotzdem spüre ich sie nach ein paar Minuten kaum noch.
Technische Ausstattung – mehr als nur Musik
Die HMD Amped Buds sind nicht einfach nur kabellose Kopfhörer. Sie sind ein kleines Technikpaket.
- ANC (Active Noise Cancelling): Die Geräuschunterdrückung funktioniert überraschend gut. Im ICE zwischen Berlin und München werden die dröhnenden Fahrgeräusche deutlich reduziert, sodass Musik und Podcasts klarer klingen.
- Transparenzmodus: Ideal, wenn man an einer Kreuzung steht und trotzdem den Verkehr hören möchte.
- EQ-Anpassung über App: Sowohl unter Android als auch iOS lässt sich der Klang individuell anpassen – Höhen, Mitten und Bässe reagieren spürbar auf Veränderungen.
- 1600 mAh Ladebox mit Reverse Wireless Charging: Das ist der Clou. Ich kann mein Smartphone (egal ob MagSafe-fähiges iPhone oder kompatibles Android-Gerät) einfach hinten an die Ladebox halten, und es lädt kabellos. Perfekt für Notfälle.
- MagSafe-Magnetring: Die Ladebox kann magnetisch am Handy haften, was beim Laden unterwegs praktisch ist.

Im Alltag – was sie wirklich können
Ich habe die Amped Buds in verschiedenen Alltagssituationen getestet:
- Pendeln: Morgens in der S-Bahn von Potsdam nach Berlin schalte ich das ANC ein, starte meine Playlist und habe für 40 Minuten meine Ruhe. Telefonate funktionieren klar, selbst bei Hintergrundgeräuschen.
- Büro: Der Transparenzmodus ist Gold wert, wenn jemand spontan etwas fragt.
- Sport: Beim Joggen im Tiergarten halten die Buds bombenfest. Selbst Schweiß macht ihnen nichts aus (IPX-4-Spritzwasserschutz).
- Unterwegs Laden: Mein Pixel 8 hatte nur noch 5 % Akku, als ich auf dem Rückweg von Hamburg war. Ladebox raus, ans Handy gehalten, und innerhalb von 15 Minuten hatte ich wieder genug Saft für Musik und Google Maps.
Einziger Nachteil: Die Ladebox ist etwas dicker als normale TWS-Cases, was in engen Hosentaschen auffallen kann.
Klangqualität – Musik, Podcasts und Anrufe
Ich habe die Buds mit verschiedenen Musikrichtungen getestet – von klassischem Beethoven über Indie-Rock bis zu basslastigem Elektro.
- Bässe: Satt, aber nicht übertrieben. Sie klingen kontrolliert, selbst bei hoher Lautstärke.
- Mitten: Stimmen kommen klar rüber, was gerade bei Podcasts und Hörbüchern angenehm ist.
- Höhen: Scharf, aber nicht unangenehm.
- ANC-Einfluss: Mit aktiviertem ANC wirkt der Bass etwas kräftiger, da Außengeräusche wegfallen.
Bei Telefonaten hat mich die Person am anderen Ende immer gut verstanden, auch draußen in der Stadt. Die Windunterdrückung arbeitet ordentlich, wenngleich nicht perfekt.
Akkulaufzeit und Ladeerlebnis – TWS trifft Powerbank
Jeder Ohrhörer hält bei moderater Lautstärke mit ANC etwa 6 Stunden. Die Ladebox liefert zusätzlich bis zu 20 Stunden Musik.
Das spannendste Feature bleibt aber die Reverse Wireless Charging-Funktion:
- Mein iPhone 15 Pro lädt etwa 20 % auf, bevor die 1600 mAh der Ladebox erschöpft sind.
- Für kleinere Geräte wie eine Apple Watch oder ein Pixel Watch ist es dagegen fast eine Volladung.
Für mich ist das kein Ersatz für eine große Powerbank, aber ein cleveres Notfall-Backup.

Kaufempfehlung – für wen lohnen sich die Amped Buds?
Ich sehe drei Hauptgruppen, für die sich diese Buds besonders lohnen:
- Pendler in Deutschland – Wer viel mit der Bahn oder dem Bus unterwegs ist, profitiert vom ANC und der Möglichkeit, im Notfall das Handy zu laden.
- Reisende und Outdoor-Fans – Gerade, wenn man nicht immer eine Steckdose in der Nähe hat.
- Technikfans, die gern alles in einem Gerät haben – Wer Powerbank und TWS nicht separat mitschleppen will.
In Deutschland bekommt man die HMD Amped Buds ab April 2025 bei MediaMarkt, Saturn, Amazon.de oder über Online-Shops wie Cyberport und Notebooksbilliger.de.
Alternativen auf dem deutschen Markt
Wer andere Optionen sucht, findet im deutschen Markt spannende Alternativen:
- Sony WF-1000XM5 – Hervorragendes ANC, etwas teurer, aber ohne Powerbank-Funktion.
- Samsung Galaxy Buds2 Pro – Perfekte Integration in Samsung-Ökosystem, kompakteres Case.
- Nothing Ear (2) – Stylisch, transparenter Look, guter Klang, aber keine Reverse Charging Funktion.
- Anker Soundcore Liberty 4 NC – Preisgünstiger, solide Klangqualität, gutes ANC für unter 100 €.
Warum diese Kombi spannend ist
Nach mehreren Wochen mit den HMD Amped Buds bin ich überzeugt, dass HMD hier einen cleveren Spagat geschafft hat: Man kombiniert ein modernes True-Wireless-Headset mit einer kleinen Powerbank und löst damit gleich zwei Probleme auf einmal.
Ja, die Ladebox ist etwas größer, und ja, 1600 mAh reichen nicht, um ein Smartphone komplett zu füllen. Aber im Alltag reicht es völlig aus, um mich aus einer misslichen Lage zu retten. Klang, Verarbeitung und Zusatzfunktionen stimmen.
Für mich sind die Amped Buds nicht nur ein neues Gadget, sondern ein kleines Sicherheitsnetz für meinen digitalen Alltag – und genau das macht sie zu einem spannenden Kauf auf dem deutschen Markt 2025.