Als ich die Fritz!Box 6860 5G zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich überrascht, wie klein und leicht sie wirkt – und das, obwohl sie technisch gesehen ein vollwertiger 5G-Router mit allen modernen Funktionen ist. AVM hat es geschafft, die typische Fritz!Box-Optik in ein deutlich kompakteres Gehäuse zu packen, ohne auf die markanten roten Designelemente zu verzichten. Der knallrote Standfuß sticht sofort ins Auge. Interessant ist, dass er abnehmbar ist – ein Detail, das sich im Alltag als sehr praktisch erweist, wenn man den Router lieber direkt an der Wand montieren möchte.

Die Verarbeitung wirkt hochwertig, die Oberflächen sind matt und fühlen sich angenehm an. Ich habe schon viele Router gesehen, die eher wie ein klobiger Kasten wirken. Hier ist das anders: Die Fritz!Box 6860 5G wirkt fast wie ein Stück moderner Wohnungsdeko, das man sich gerne sichtbar ins Regal stellt.

Für wen ist dieser Router interessant?

In Deutschland gibt es viele Gegenden, in denen DSL oder Kabelinternet gar nicht verfügbar sind – sei es in ländlichen Regionen oder in Neubaugebieten, in denen der Glasfaser-Ausbau noch auf sich warten lässt. Für genau diese Situationen ist die Fritz!Box 6860 5G wie gemacht. Sie verbindet sich direkt mit dem Mobilfunknetz (5G oder LTE) und stellt zu Hause ein stabiles WLAN zur Verfügung.

Ich selbst habe den Router in zwei sehr unterschiedlichen Szenarien ausprobiert: einmal in meiner Stadtwohnung in Berlin mit gutem 5G-Ausbau, und einmal in einem Ferienhaus an der Ostsee, wo es keinen DSL-Anschluss gibt und nur LTE verfügbar ist. Die Ergebnisse waren überraschend gut – und sehr unterschiedlich, je nach Netzabdeckung.

Installation – einfach, wie man es von AVM kennt

Die Einrichtung war ein Kinderspiel. SIM-Karte einlegen, Router ans Fenster stellen, einschalten, und nach wenigen Minuten war das WLAN einsatzbereit. Die Benutzeroberfläche der Fritz!Box ist übersichtlich, und wer schon einmal eine Fritz!Box genutzt hat, wird sich sofort zurechtfinden. Besonders gefallen hat mir, dass man über die Oberfläche sofort den aktuellen Empfangspegel sieht – so konnte ich den Router im Raum so positionieren, dass ich den besten 5G-Empfang hatte.

Für die Stromversorgung setzt AVM hier auf Power over Ethernet (PoE). Das bedeutet, dass Strom und Netzwerk über ein einziges Kabel geliefert werden können – praktisch, wenn man den Router an Orten aufstellen möchte, an denen keine Steckdose in der Nähe ist.

Robust und wetterfest – IP54-Zertifizierung

Ein großer Vorteil der Fritz!Box 6860 5G ist ihre Robustheit. Mit der IP54-Zertifizierung ist sie gegen Staub und Spritzwasser geschützt, was bedeutet, dass sie sogar im geschützten Außenbereich installiert werden kann. Im Sommer auf der Terrasse oder im Gartenhaus – kein Problem. Ich habe den Router testweise für ein Wochenende in meinem Gartenhäuschen installiert, und auch bei feuchtem Wetter lief alles problemlos.

Leistung im Alltag – 5G-Geschwindigkeit und WLAN-Abdeckung

In Berlin erreichte ich mit einer Telekom-SIM im 5G-Netz bei mehreren Messungen an unterschiedlichen Tageszeiten Downloadgeschwindigkeiten zwischen 800 und 950 Mbit/s. Uploads lagen konstant zwischen 60 und 90 Mbit/s. Selbst wenn im Haus mehrere Geräte gleichzeitig aktiv waren – etwa ein Laptop im Video-Call, ein Smart-TV mit Netflix in 4K und zwei Smartphones beim Download großer Dateien – blieb die Verbindung stabil und reagierte ohne spürbare Verzögerung. Das macht die Fritz!Box 6860 5G auch für anspruchsvolle Anwendungen wie Cloud-Gaming oder die Arbeit mit großen Mediendateien interessant.

Im Ferienhaus an der Ostsee, wo nur LTE verfügbar ist, lagen die Werte erwartungsgemäß niedriger, im Schnitt bei rund 120 Mbit/s im Download und 30 Mbit/s im Upload. Für Videokonferenzen, Streaming in Full-HD und das gleichzeitige Surfen auf mehreren Geräten war das dennoch absolut ausreichend. Beeindruckend war, dass selbst bei schlechterem Wetter die Verbindung stabil blieb, solange die Box nahe am Fenster stand.

Das integrierte WLAN mit Wi-Fi 6 bot in meiner 80-Quadratmeter-Wohnung eine vollständige Abdeckung, auch in entlegeneren Ecken wie dem Balkon. Durch die Mesh-Funktion konnte ich meinen vorhandenen Fritz!Repeater problemlos einbinden und so selbst im Keller noch ein starkes Signal erreichen – praktisch, wenn man überall im Haus oder der Wohnung arbeiten möchte.

Telefonie über SIM – praktisch für Festnetzfans

Eine weitere Stärke ist die integrierte DECT-Basisstation. So lassen sich schnurlose Telefone direkt mit der Fritz!Box koppeln und die Mobilfunknummer der SIM wie eine Festnetznummer nutzen. Besonders in Haushalten, in denen ältere Familienmitglieder wohnen, die lieber mit einem klassischen Handapparat telefonieren, ist das eine komfortable Lösung – ganz ohne separaten Festnetzanschluss.

Alternative Geräte auf dem deutschen Markt

Auch wenn die Fritz!Box 6860 5G einen sehr guten Eindruck hinterlässt, gibt es Alternativen – sowohl von AVM selbst als auch von anderen Herstellern:

  • AVM Fritz!Box 6850 5G – etwas größer, günstiger, ebenfalls mit 5G-Unterstützung, jedoch ohne PoE und nicht so kompakt.
  • Huawei 5G CPE Pro 3 – starker 5G-Router mit guter Antennenleistung, jedoch ohne die ausgereifte Fritz!OS-Software.
  • Zyxel NR5103E – oft bei Netzbetreibern wie Vodafone im Angebot, solide Leistung, aber weniger flexible Konfigurationsmöglichkeiten.

Preise und Bezugsquellen in Deutschland

Der offizielle Preis wurde zum Zeitpunkt meines Tests noch nicht von AVM genannt, erfahrungsgemäß liegt er jedoch im Bereich zwischen 350 und 450 Euro. Wer den besten Deal sucht, sollte regelmäßig auf Vergleichs- und Angebotsportale schauen. Ich nutze dafür oft Handyhase.de, Check24.de oder Preisboerse24.de, um nicht nur den Router selbst, sondern auch passende Mobilfunk-Tarife zu finden. Manche Anbieter koppeln den Router direkt mit einem 5G-Datentarif – oft deutlich günstiger als der Einzelkauf.

Mein Alltag mit der Fritz!Box 6860 5G – ein persönlicher Eindruck

Nach zwei Wochen Nutzung kann ich sagen: Dieses Gerät ist eine echte Lösung für Menschen, die schnelles Internet brauchen, aber keinen Kabel- oder DSL-Anschluss haben. Besonders gefallen mir die kompakte Bauform, die einfache Handhabung und die hohe Geschwindigkeit. In meiner Berliner Wohnung läuft der Router praktisch im Dauerbetrieb, versorgt alle Geräte – vom Laptop über den Fernseher bis zur Smart-Home-Steuerung – stabil mit Daten.

Im Ferienhaus habe ich ihn inzwischen fest installiert. Dank der guten LTE-Leistung kann ich auch dort problemlos arbeiten, Serien streamen oder mit Freunden per Videocall sprechen. Das gibt mir eine Freiheit, die ich vorher so nicht kannte.

Wann sich der Kauf lohnt

Ich würde die Fritz!Box 6860 5G vor allem empfehlen, wenn man:

  • in einer Region ohne schnelles Festnetz wohnt,
  • temporäre Internetlösungen für Homeoffice oder Ferienhaus braucht,
  • flexibel bleiben will, was den Standort betrifft,
  • Wert auf einfache Bedienung und stabile Leistung legt.

Ein Blick in die Zukunft

Mit dem weiteren Ausbau von 5G in Deutschland wird ein Gerät wie die Fritz!Box 6860 5G noch attraktiver. Die Möglichkeit, sie an verschiedenen Orten zu betreiben – ob Stadt, Land oder unterwegs – macht sie zu einem sehr flexiblen Werkzeug. Und mit AVMs traditionell langen Software-Updates kann man sicher sein, dass der Router auch in ein paar Jahren noch aktuell ist.

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